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CONRAD

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In einer kleinen Kirche lebte einmal eine Spinne. Sie hieß Conrad.

Es lebten viele Spinnen in der Kirche. Sie waren alle Freunde und konnten alle wunderschöne Netze spinnen. 

Aber Conrad war etwas ganz Besonderes.

Nicht nur war sein Körper außergewöhnlich bunt, er konnte auch in verschiedenen Farben spinnen.

Die Spinnen lebten ein sehr friedliches Leben miteinander.

Manchmal kamen ein paar Menschen in die Kirche zum Singen und Reden aber sie taten den Spinnen nichts. 

Ab und zu passierte es aber, daß die Spinnen sich nicht rechtzeitig verkrochen. Manchmal war das lustig....

....und manchmal nicht.

Jeden Samstag kam Gertrud in die Kirche. Die Spinnen erkannten sie sofort am Klappern der Putzeimer. Schnell verkrochen sie sich in ihre besten Verstecke.

Gertrud machte mit ihrem Staubwedel innerhalb von einer Stunde alle Spinnennetze kaputt. Und trotzdem, sobald sie wieder weg war, fingen Conrad und seine Freunde wieder an, ihre kunstvollen Spinnennetze über die gesamte Kirche zu spannen. 

Conrad in bunten Farben und seine Freunde in schimmerndem weiß-silber.

Schön sah es aus.

Eines Nachts kam ein großer Sturm.

Der Wind pfiff um die Kirche. Conrad und seine Freunde hockten ganz nah zusammen.

Plötzlich gab es einen lauten Krach. Dann wurde es wieder leise und sehr kalt in der Kirche.

Als sich am nächsten Morgen der Wind gelegt hatte und die Sonne aufging, kamen die Menschen in die Kirche, um zu sehen, was der Sturm angerichtet hatte.

Das große Kirchenfenster war zerbrochen.

Die Menschen waren entsetzt und sehr traurig. 

“Unser schönes Fenster!”, riefen sie. Einige fingen sogar an zu weinen.

Conrad und seine Freunde schauten zu, was dort unten passierte.

Plötzlich sagte Conrad:”Ich weiß, wie wir ihnen helfen können.”

Blitzschnell ließ er sich an einem grünen Faden herab, kletterte zum großen Kirchenfenster und begann sofort mit der Arbeit.

Die anderen Spinnen begriffen sehr schnell und eilten herbei, um Conrad zu helfen. Sie spannen ihre kunstvollen Netze im kaputten Kirchenfenster. Sie arbeiteten am Tag und in der Nacht. Und Conrad füllte die Spinnennetze mit seinen bunten Farben. Dann schliefen sie erschöpft ein.

Als am Morgen die Sonne durch das Kirchenfenster schien, erstrahlte die ganze Kirche in den schönsten Farben. Die Menschen kamen herbeigeeilt und staunten.  

Sie bedankten sich bei Conrad und seinen Freunden und versprachen, ihre Netze in Zukunft heil zu lassen.

Aus dem ganzen Land kamen Besucher, um die bunten Kirchenfenster zu sehen.

Und ganz besonders die Kinder waren glücklich, wenn sie in einer Ecke in der Kirche Conrad oder einen seiner Freunde entdeckten.

​

ENDE

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